Die Ethnomasochistin

Wir besuchten sie in ihrer superteuren, superperfekten Berliner Wohnung. Zwei kleine Buben, bürgerliches Bobo-Milieu,...

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

Arzt­gat­tin, voll berufs­tä­tig, blond und blau­äu­gig, rest­christ­lich, eigent­lich ’ne ganz Pfiffige.

Die ein­zi­ge Kon­ser­va­ti­ve in mei­nem kin­der­ge­ne­rier­ten Bekann­ten­kreis von frü­her, nahm ich bis dahin an, alle sons­ti­gen Eltern sind dezi­diert links (ästhe­ti­sche Kon­ser­va­ti­vis­men wie Plat­ten­spie­ler, gewie­ner­te Her­ren­schu­he oder anti­qua­ri­sche Samm­lun­gen gel­ten nicht).

Beim Milch­kaf­fee spra­chen wir Müt­ter also über Schu­len. Sie erzähl­te, die Kin­der bete­ten in der Schu­le, fän­de sie ja nett, aber mit Kir­che hät­te sie ja sonst nichts mehr zu tun, ich erzähl­te, ich wäre katho­lisch, sie ja nicht, das ein­zig Gute an der katho­li­schen Kir­che wäre doch – die Flüchtlingshilfe!

Da muß­te ich äußern, daß das ja wohl nicht ihr Ernst sein kön­ne, denn bei mir wär’s genau anders­rum. Län­ge­re Dar­le­gung mei­nes Pro­blems mit der Flücht­lings­in­dus­trie, dann The­ma Nächs­ten­lie­be. Da erdreis­te­te sie sich zu behaup­ten, am Jüngs­ten Tag wür­de der Herr zu mir spre­chen und sagen: “Caro­li­ne, da hast du etwas miß­ver­stan­den!” Sie mein­te es trotz hyper­bo­li­scher Wor­te ernst, denn Nächs­ten­lie­be hie­ße ja wohl selbst­ver­ständ­lich, daß alle Welt mein Nächs­ter wäre.

In Kurz­form habe ich ihr Mer­kel und die Men­schen­wür­de aus­ein­an­der­ge­setzt, und sie sag­te, das wäre ras­sis­tisch, nicht alle Flücht­lin­ge auf­zu­neh­men. Prak­ti­sche Unmög­lich­keit war ihr kein Argu­ment, es gin­ge doch schließ­lich um christ­li­che Moral. Hab ich noch eins drauf­ge­packt und ihr Carl Schmitts Argu­ment zur Fein­des­lie­be erklärt, da mein­te sie, ich däch­te ja wohl so rich­tig wie Nazis, und es gäbe doch wohl kaum Men­schen, mit denen ich mich noch abge­ben könn­te… Die­weil räu­ber­ten die Kin­der um uns her­um und beschäf­tig­ten sich auf Buben­art, an die Inten­siv­hal­tung in Per­fekt­woh­nun­gen kann sich ihr Trieb­le­ben evo­lu­tio­när wohl nicht so schnell anpassen.

Men­schen, mit denen ich mich abge­ben kön­ne… In ihrer Welt kam offen­sicht­lich nicht vor, daß es als pas­sen­des ideo­lo­gi­sches Umfeld für mich außer Skin­head­fres­sen durch­aus noch ein paar ver­spreng­te Leu­te geben könn­te, man nennt sie: Rechts­in­tel­lek­tu­el­le. Die fas­zi­nie­ren­de Reak­ti­on die­ser Wohl­mei­nen­den war: “Das glaub’ ich nicht. Rechts und intel­lek­tu­ell zusam­men geht nicht.” Das glaub­te sie also nicht. Grö­ßer kann der Wider­streit zwei­er Para­dig­men nicht sein, daß einer dem ande­ren bana­les Leu­te­ken­nen nicht “glaubt”. Doch die Frau ist psy­cho­lo­gisch ein­schlä­gig bewan­dert, man spricht doch gern mal Kli­en­ten ihre Wahr­neh­mun­gen ab.

Dann mein­te sie, mei­ne ver­que­re Welt­sicht läge doch nur dar­an, daß ich da mal einen Mann ken­nen­ge­lernt habe, und der habe mir den Kopf ver­dreht (nein, nicht der Licht­mesz, son­dern ein frü­he­rer Kol­le­ge). Ich hab ihr ver­sucht zu erklä­ren, was die­ser Kerl für einer ist, aber in ihrem Kopf bil­de­ten sich immer mehr Merk­ma­le einer psych­ia­tri­schen Dia­gno­se für ihn, und sie sag­te dann: “Der ist ja ver­rückt, und hat dich mani­pu­liert, da mach’ ich mir jetzt echt Sor­gen um dich.”

Mir ver­schwam­men zuneh­mend die Wör­ter einer glaub­haf­ten Beschrei­bungs­spra­che. Es ist nicht mög­lich, jeman­dem einen Men­schen zu beschrei­ben, wenn der Gesprächs­part­ner inner­lich sein Ras­ter durch­rat­tern läßt und mei­ne Beschrei­bung Facet­te für Facet­te als unwahr stem­pelt. Ich woll­te ihr beschrei­ben, war­um die­ser Typ nicht ver­rückt ist, son­dern ansatz­wei­se das, was ich kürz­lich als “Truther” beschrie­ben fand: ein welt­feind­li­cher, hoch­sen­si­bler, ein­sa­mer Wahr­heits­su­cher mit Verschwörungsgedanken.

Wir wech­sel­ten mit unse­rer Hor­de den Ort, zwi­schen Häu­ser­schluch­ten in ihrer unmit­tel­ba­ren Woh­nungs­nä­he fand sich ein auf einem Fleck­chen zuge­rich­te­ter neu­er Kin­der­kä­fig. Auf die­sem Spiel­platz rol­ler­ten unse­re Bur­schen, und wir Müt­ter schau­ten zu. Eine Neger­ma­ma schaff­te nicht, ihr Klein­kind davon abzu­hal­ten, im Febru­ar bar­fuß zu ren­nen, und ein ält­li­cher Herr (“mit Hit­ler­bart”, sag­te mei­ne Beglei­tung) ging, den Kopf drü­ber schüt­telnd, an uns vorbei.

Ob ich denn einen Unter­schied zwi­schen die­ser Mut­ter und mir sähe. Naja sicher! Das fand sie… man darf raten. Und sag­te dann: “Also ich fin­de das ja gut, daß es immer mehr hell­brau­ne Kin­der gibt, irgend­wann sind die Blon­den aus­ge­stor­ben.” Ich: “Und das fin­dest du gut?” Sie: “Was soll denn am Blond­sein gut sein? Die wei­ße Ras­se hat doch soviel Unheil auf die­sem Pla­ne­ten ange­rich­tet, da ist es nur gut, daß sie aus­stirbt.” Ich bezwei­fel­te recht vehe­ment, daß es erstre­bens­wert sein kann, die Welt zu bra­si­lia­ni­sie­ren, allein wegen der Kul­tur Europas.

Dar­auf­hin frag­te sie mit auf­rich­ti­ger Ver­blüf­fung: “Was küm­mert dich denn die Kul­tur Euro­pas?” Die­sen Satz hat­te ich schon ein­mal gehört, war also see­lisch vor­be­rei­tet, dar­ob nicht voll­kom­men aus­ein­an­der­zu­fal­len. Wie­der: Para­dig­men­un­ver­ein­bar­keit in einem Gra­de, daß man den Gegen­über wie einen kran­ken Esel behan­deln muß oder wie ein zehn­jäh­ri­ges Kind.

Knap­pe Wor­te waren zumin­dest nötig, was Euro­pa uns bedeu­ten müs­se (ich bezog sie kur­zer­hand ins Wir ein, denn ein “Wir” zu haben bedeu­tet auch, es ande­ren ein­fach zuzu­mu­ten, die objek­tiv dazu­ge­hö­ren, es aber sub­jek­tiv ableh­nen). Außer an der Kul­tur wäre mir außer­dem am Erhalt der hohen Intel­li­genz gele­gen, derer es für Hoch­tech­no­lo­gie und für so einen kom­ple­xen Staat samt Bil­dungs­sys­tem doch bedür­fe, usw. usf. Die umheg­ten Kin­der lie­ßen ren­nend, soweit es der Ort zuließ, ihren Zap­pel aus den Beinen.

“Und das hältst du für wich­tig zu erhal­ten? Ich sag dir eins, Caro­li­ne. In hun­dert Jah­ren wer­den alle Men­schen der Welt gemischt sein, und das ist gut so. Über­haupt denk’ ich da bud­dhis­tisch, es gibt kei­ne Fein­de, nur Leh­rer auf dei­nem Weg. Außer­dem: Denk doch mal pla­ne­ta­risch, da wird eines Tages die Mensch­heit eh aus­ge­stor­ben sein, und die Son­ne dehnt sich aus und dann ist die Erde ganz vernichtet.”

Ich hat­te bis zu dem Zeit­punkt nicht gewußt, daß die euro­päi­sche Ver­ein­nah­mung des Bud­dhis­mus ein­mal sol­che Sumpf­blü­ten trei­ben könn­te, und daß so ein phy­si­ka­lis­ti­sches Welt­bild zum kon­se­quen­ten Maso­chis­mus paßt wie die Faust aufs Auge.

Sie däch­te wirk­lich so, und das ver­mitt­le ihr ein Gefühl der Gelas­sen­heit. War­um ich mich so auf­re­ge? Mir feh­le ein­fach die Gelas­sen­heit, ich sei da so ver­bis­sen und ego­zen­trisch. In ihrer Welt ist die Ver­tei­di­gung des Eige­nen ein ego­zen­tri­sches Ver­lan­gen, das man mit mehr Gelas­sen­heit und Dezen­trie­rungs­ge­dan­ken schon in den Griff bekom­men könnte.

“Ja, hast du denn kein Fünk­chen Bewußt­sein für das Eige­ne, dei­ne eige­nen Gene, über­haupt einen Sinn für sowas wie: dei­nes­glei­chen?” “Nein, hab ich eigent­lich nicht, fin­dest du denn, die­se Frau dort (zeigt auf die Neger­ma­ma, deren Kind mit Sand schmeißt nach unse­ren) ist nicht dei­nes­glei­chen?” “Ja, in einem über­ge­ord­ne­ten Sin­ne natür­lich schon, also im Sin­ne von: alle Men­schen haben einen Kopf, aber sonst eher weni­ger…” (lang­sam wur­de ich sar­kas­tisch) “Caro­li­ne, es kann ein­fach kei­ne Men­schen geben, die so den­ken wie du, und das ist echt krank.” “Das ist gesund, im Gegen­satz zu dei­nem Eth­no­ma­so­chis­mus!” Begriffs­klä­rung nötig, klar.

Sie strei­chelt ihrem klei­nen stroh­blon­den Buben übers Haar und sagt: “Dann mußt du dich doch auch in so einer mulit­kul­tu­rel­len Stadt unwohl füh­len.” Ich: “Hm, ich trei­be halt still mei­ne Sozi­al­stu­di­en, und denk mir mei­nen Teil.” Sie: “Dann hast du ja irgend­wann kei­ne Men­schen mehr, mit denen du dich ver­stehst, das ist doch ein ganz geschlos­se­nes Welt­bild, wo du nur Fein­de bekommst.” Ich gab es auf. Hät­te es irgend­ei­nen Sinn gehabt, ihr von euch zu erzäh­len? Nein. Ver­zweif­lung pack­te mich, aus der mich nur die hei­ße sand­tro­cke­ne Spiel­platz­pfo­te mei­nes Jüngs­ten in mei­ner Hand ret­te­te, der den gan­zen Weg zurück zu unse­ren Ber­li­ner Gast­ge­bern auf mich einplauderte.

“If we don’t neu­tra­li­ze decay, we may run out of tomor­rows…” (Death in June)

Ich schrieb ein­mal an ande­rer Stelle:

Selbst­sein ist, wenn man das ist, was man ist. Selbst­zwei­fel ist, wenn man sich nicht sicher ist, ob man etwas wirk­lich ist. Selbst­ver­leug­nung ist, wenn man etwas ist und sagt, daß man es nicht ist. Selbst­haß ist, wenn man kate­go­risch ablehnt, das zu sein, was man ist. Selbst­mord ist, wenn man das, was man ist, auslöscht.

Ihr kommt mein Den­ken wie eine “abar­ti­ge Psy­cho­sek­te” vor, und mir kommt ihr Den­ken wie eine beson­ders wider­wär­ti­ge Per­ver­si­on vor: Maso­chis­mus unter Ein­be­zie­hung der eige­nen Kin­der. Es han­delt sich um so weit fort­ge­schrit­te­ne Ent­frem­dung der Welt­bil­der von­ein­an­der, daß sie mit den Mit­teln der poli­ti­schen Dis­kus­si­on nicht mehr ein­zu­ho­len ist. Das Schlim­me ist, daß sie mit den Mit­teln poli­ti­scher Wah­len über­holt wird.

In den Nie­der­lan­den fand (mit 20% allo­chtho­ner Bevöl­ke­rung) wie in ande­ren west­li­chen Län­dern zuneh­mend eine eth­ni­sche Wahl statt, bei der ich nur spe­ku­lie­ren kann, wie weit­ge­hend es auf sei­ten der Auto­chtho­nen auch eine eth­no­ma­so­chis­ti­sche Wahl war. In die dies­be­züg­li­chen Trieb­re­gun­gen sei­ner Zeit­ge­nos­sen gewinnt man ja sonst sel­ten so schon­ung­lo­sen Ein­blick. Rolf Peter Sie­fer­le schreibt im Migra­ti­ons­pro­blem:

Ein altes Rechts­prin­zip lau­tet ultra pos­se nemo obli­ga­tur, d.h. jede Ver­pflich­tung hat ihre Gren­ze dort, wo die Selbst­zer­stö­rung begän­ne. Das Leben wie auch das Über­le­ben des poli­ti­schen Gemein­we­sens hat einen Vor­rang vor abs­trak­ten Rechts­prin­zi­pi­en, auch wenn es ein­zel­nen frei­ste­hen mag, den Selbst­mord zu wäh­len. Die poli­ti­sche Füh­rung ist dazu jedoch nir­gend­wo ermäch­tigt. Man kann, wenn man will, die ande­re Wan­ge hin­hal­ten; die Regie­rung darf jedoch nicht die Wan­ge des Vol­kes hin­hal­ten, das sie gewählt hat.

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

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Kommentare (46)

Sarotti-Mohr

17. März 2017 10:26

Die Träger der, die binnen vielen Jahrhunderten gewachsenen, mitteleuropäischen Kultur und Zivilisation zerstörenden Ideologie sind nicht etwa die herbeigelockten, mittels moderner Transportmittel ins Land gebrachten, kulturfremden Invasoren, sondern, von Selbsthaß befeuerte Irre der eigenen Titularnation.

deutscheridentitärer

17. März 2017 11:12

Das hat ja lustig-launig angefangen und wurde dann doch über das erwartete Maß hinaus verstörend. Wie oft bei ihren Berichten bin ich mir nicht sicher, was sich wirklich so zugetragen hat und was der Zuspitzung geschuldet ist. Ich bewege mich nun ja auch primär in einem bürgerlichen Milieu, aber in dem Grade existieren diese Gedanken dort sicher nicht. Eigentlich kenne ich so eine Argumentation nur von den allergestörtesten Linken. Naja wie dem auch sei, ich hoffe das rächt sich alles bei den Richtigen, dann sollte man auf dieses (nun wieder sehr oft gehörte Argument) zurückgreifen: ". Außerdem: Denk doch mal planetarisch, da wird eines Tages die Menschheit eh ausgestorben sein, und die Sonne dehnt sich aus und dann ist die Erde ganz vernichtet." Irgendwann werden diese gestörten Gestalten doch eh sterben, wenn es also nun außerplanmäßig etwas früher eintreten sollte, was macht das schon im Hinblick  auf das große Ganze, das Universum usw.

Starhemberg

17. März 2017 11:17

So hervorragend dieser Artikel auch geschrieben ist, ich muss gestehen, mich umfängt umgehend eine tiefe Depression. Ich kenne genau solche Menschen auch aus meinem privaten Umfeld, und es blieb mir nichts anderes mehr übrig, als mich von diesen dauerhaft abzugrenzen. Eingeladen werde ich in diese Kreise sowieso kaum noch. Ich gelte dort als grantelnder Schwarzmaler und unlustiger Pessimist.

Rosenkranz

17. März 2017 11:28

Sehr geehrte Frau Dr. Sommerfeld, das ist ja echt deprimierend. Da nun auch das Private immer politischer wird, habe ich meine Strategie im Umgang mit den "schwierigen Themen" gewechselt. Ein paar Beispiele:

1. In einer Gesprächsrunde beklagte sich die Mehrheit über den Wahlsieg von Donald Trump. Ich ganz euphorisch: "Ich begrüße den Wahlsieg von Trump. Es ist ein gutes Zeichen, daß die Amerikaner etwas von Vielfalt und Diversität verstehen. Auf einen Präsidenten mit schwarzer Hautfarbe folgt nun ein blonder, blauäugiger Weißer. Ein grandioser Sieg für die Vielfalt." Dezent wechselte man das Thema und wir hatten trotzdem eine schöne Zusammenkunft.

2. Dikussion mit Frau V. über Banalitäten. Als es mir zu bunt wurde, bin ich ins Nebenzimmer und schrieb auf ein Plakat: "Männer sind auch Menschen!" und "Für mehr Männerrechte!". Ich zurück zu V. und das Plakat in die Höhe gehalten. "Machst Du jetzt auf Pussy Rights für Männer?" Ich antwortete: Meine Klamotten behalte ich an". "Schade".Gelächter auf allen Seiten. Ärger vergessen.

3. "Ich wähle die AfD nur wegen der hübschen Frauke. Die anderen wie Angela und Claudia sind mir einfach viel zu häßlich. Und alte häßliche Männer wähle ich schon gar nicht." Auf einmal bekommt man so etwas wie Verständnis zugesprochen.

Die Wirkmächtigkeit des besseren Arguments funktioniert meistens nicht. Ich kann mich mit einer befreundeten Person wunderbar über Imkereithemen unterhalten, und das bessere Argument gewinnt, sobald dieses für den anderen schlüssig ist. Wenn ich mit der gleichen Person über die Merkelsche Verantwortlichkeitskrise rede, funktioniert es nicht mehr. Mir bleibt dann nur noch der Ausweg in Richtung freundlicher Provokation und Überspitzung, zu beider Parteien Gewinn.

RMH

17. März 2017 11:33

"Denk doch mal planetarisch, da wird eines Tages die Menschheit eh ausgestorben sein, und die Sonne dehnt sich aus und dann ist die Erde ganz vernichtet."

Das man mit so einer Einstellung Kinder in die Welt setzen kann, zeugt von einem tiefgreifenden Egoismus, der sein eigenes Bedürfnis nach Erfüllung des Muttertriebes durch in die Welt setzen eines Kindes, dessen Existenz mithin ja nur die Tradierung von weiterem Leid und letztlich sinnlosem Sterben sein kann, befriedigt. Derartige "Selbstbefriediger" auf Kosten anderer waren in zurückliegenden Zeiten Mitursache für das Entstehen von Vampirmythen.

Wie auch immer, es freut mich, Frau Sommerfeld, dass sie sich zum wiederholten Male als Kenner der Douglas Pearce´schen Lyrik und Liedtexte erweisen, daher ist der beschriebenen Dame auch noch die Liedzeile:

"... a life without god
 is an end without love"

zu entgegnen.

Harm Wulf

17. März 2017 12:22

Ganz hervorragende Beschreibung eines multikulturellen Großstadtkiezes, Frau Sommerfeld. Aufgewachsen in einem ebensolchen Umfeld,  eher unpolitisch und den typischen Vergnügungen nicht abgeneigt, war es für "uns" auch sonnenklar, dass "rechtes Gedankengut" und "intellektuell" diametral entgegengesetze Pole waren. Erst mit dem Flüchtlingswahnsinn im Sommer 2015 bin ich aus meiner geistigen Lethargie aufgewacht und habe so langsam begonnen, abseits des Mainstreams nach anderen Ansichten und Antworten zu suchen.

Daher ist es kein Wunder, dass ich auch hier gelandet und immer wieder erstaunt und fasziniert bin, wie grundlegend mein damaliges Vorurteil von der fehlenden rechten Intellektualität hier widerlegt wird. Im Gegenteil, seit knapp anderthalb Jahren wühle ich mich mit großer Begeisterung durch eine gewaltige Menge an Literatur, um hier inhaltlich mithalten zu können. Was aber gerade bei philosophischen Diskursen nur sehr bedingt gelingt. Aber dies nur nebenbei..

Was aber die Erfahrungen mit den Zurückgebliebenen angeht, kann ich Sie nur bestätigen, liebe Frau Sommerfeld.

Man wird bei Unterhaltungen über den Themenkomplex Mainstreammedien, Altparteien, Invasoren angesehen, als wäre man inzwischen mit dem Leibhaftigen im Bunde. Je nach der Intensität des persönlichen Kontaktes kommt man direkt in die Nazi-Schublade oder man ist besorgt über meinen Geisteszustand. Der bezeichnendste Rat war, dass ich doch mal wieder Sport treiben solle, davon würde mein Kopf wieder frei werden.. Die Allermeisten in den oben beschrieben Umfeldern sind schlicht zu feige, zu bequem oder zu borniert, um sich tatsächlich dem Thema Patriotismus und eigener Identität zuzuwenden. Hoffentlich bricht uns das Verhalten dieser träge Masse nicht das Genick, aber ich befürchte eigentlich das Schlimmste..

Martin Himstedt

17. März 2017 12:52

Ich fürchte, den Diskurs zum Thema "Flüchtlinge & Co." kann man sich mittlerweile ganz grundsätzlich sparen (an dieser Stelle sei auch noch mal Raskolnikows Nachwort in Der Weg der Männer empfohlen). Dabei ist noch immer unklar, wie es soweit kommen konnte: Das Klima ist in hohem Maße vergiftet. Divide et impera in Perfektion realisiert (das war nach meiner persönlichen Einschätzung auch deren Ziel).

Ein Grund für diese gänzlich unterschiedlichen Auffassungen ist in jedem Fall das persönliche Umfeld, wie und wo man aufgewachsen ist. Ich für meinen Teil habe den Großteil meines Lebens mit Muslimen, Flüchtlingen, Migranten etc. pp. verbracht. Sogar mehr als mit Deutschen! Ich habe den „Fall“ mancher Stadtteile miterlebt, die ganze Gewalt, islamischen Faschismus … Und letztlich auch den Wegzug integrierter Ausländer – wegen der nicht integrierten Ausländer. Man kann schon vermuten, dass ein gehöriger Anteil "unserer" "Feinde" (mir fällt gerade nichts Besseres ein), problematische Menschen entweder nur aus dem Fernseher kennt – oder halt hochgebildete Musterausländer aus dem Studium.

Neulich hörte ich wieder, über die IB, von einer bröckelnden Liebesbeziehung. Und dies passierte nicht zum ersten Mal. Ehrlich gesagt: Mich erschreckt das zu Tode.

Was kümmert dich denn die Kultur Europas?

Was soll denn am Blondsein gut sein? Die weiße Rasse hat doch soviel Unheil auf diesem Planeten angerichtet, da ist es nur gut, daß sie ausstirbt.

Ein paar Kostproben von meinem letztem Wochenende?

Wenn es so weiter geht, sollte man die KZs wieder eröffnen – für AfDler

Das deutsche Volk?! Was soll denn bitte das sein?! (laut lachend)

Beides aus einem Mund eines Akademikers in Führungsposition, den ich seit vielleicht 15 Jahren kenne: Ich würde sagen, er ist einer meiner besseren Freunde. Soweit ich das beurteilen kann, machte er sein Kreuzchen immer bei CSU und/oder FDP. Was soll man da noch sagen?

Mich interessiere wirklich Meinungen dazu, wie man diesbezüglich am besten kommuniziert. Meint nicht Rudi von der Straße, denn der ist mir egal. Sondern schon eher die Freundin, bester Kumpel, bester Freund und so weiter. Ich weiß, dass es am besten ist, bestimmte Gesprächsthemen mit bestimmten Menschen radikal auszuschließen. Ich weiß auch, dass es legitim ist, bestimmte Freunde nur für bestimmte Dinge zu haben, für die sie sich eben eignen: Legt man zu hohe Maßstäbe an, steht man ansonsten schnell alleine da. Bei Sibylle Berg geht das vielleicht, die Romanautorin zu lieben und die politische Kommentatorin zu hassen – aber wie ists mit der eigenen Freundin, dem guten Kumpel?

Andererseits frage ich mich hin und wieder auch, ob ich hier richtig bin: Muss man wirklich "Negermama" schreiben? Damit disqualifiziert man sich, bei solchen Leuten, definitiv selbst. Problematisch wird es erst, wenn das Gegenüber abstreitet, dass es Schwarze überhaupt gäbe: So lange ich Schwarze als Schwarze bezeichnen kann, nach mir die Sintflut.

philos

17. März 2017 13:10

Meinen Respekt dafür, Frau Sommerfeld, daß Sie sich mit solchen Leuten noch abgeben. Ich kann mir kaum etwas vorstellen, das mehr seelische Kraft kosten würde als diesen, nun ja, Menschen die einfachsten Zusammenhänge zu verdeutlichen.

Es gibt eigentlich nur noch zwei Möglicheiten:

1. Man nimmt das alles nicht so ernst, vor allem nicht persönlich und sagt sich, daß diese Gutmeinenden nur die aktuelle Manifestation des ewigen deutschen Untertans sind, die beim nächsten Umschwung ihr Weltbild abstreifen wie die Schlange ihre Haut. Man baut darauf auf. 

2. Man läßt alle Hoffnung fahren, stellt jeden, auch inneren Widerstand ein und nimmt einst mit grimmiger Genugtuung zur Kenntnis, daß die Dekadenten noch erleben müssen wie ihr kunterbuntes Menschheitdideal zu blutigem Klump geschlagen wird. Aber das bedeutet, dem Zynismus anheim zu fallen und führt dazu, daß sich tatsächlich kaum mehr einer mit einem abgibt. 

Möglichkeit eins scheint die bessere zu sein; allerdings macht's der Umgang mit den Mööntschen nicht gerade einfach. 

Caroline Sommerfeld

17. März 2017 13:40

 @deutscheridentitärer

Ich kann nur echt! So ähnlich wie bei Ellen Kositza: der Tennislehrer ist vielleicht in Wahrheit der Chemielehrer, der Arztsohn aus der 7b vielleicht die Lehrertochter aus der 8c.

@Martin Himstedt

Für mich ist das keine Saurauslaß-(Hatespeech)-Frage, sondern eine Stilfrage. In einem hochgradig verrückten Disput über Rassismus kreuzt ausgerechnet am Spielplatz eine solche Gestalt unseren Weg, und da paßt nur das demonstrative N-Wort. Ich denke in dieser Frage nur an mich (nicht daran, ob jene Frau sich beleidigt fühlen könnte). Ich gehe nicht davon aus, daß Sie alle hier als Leserschaft mutmaßen, ich hätte primitive Haßanfälle und drücke diese durch pejorative Vokabeln aus. Der Ethnomasochistin gegenüber habe ich die Frau überhaupt nicht bezeichnet, war im Gespräch einfach unnötig situativ. Und jetzt in der Erzählung, was ist treffend (die "Skinheadfressen" sind ja auch nicht die feine Schublade)? "Eine schwarze Mama"? Geht, klar, aber ich komm mir selber so vor, als wenn ich in einem doch sehr plaudernden und mündlich gehaltenen  Text Selbstzensur anlegen müßte.  "Afrikanerin"? Und schon sind wir in der ganzen dummen PC-Chose drin, denn ob sie "Afrikanerin" ist, weiß ich ja nicht einmal. She who must not be named ...

quarz

17. März 2017 14:01

"das wäre rassistisch, nicht alle Flüchtlinge aufzunehmen."

Solche Menschen brauchen einfache Bilder. Ich hätte sie gefragt, ob sie es auch für eine gute Idee hielte, bei einer Ebolaepidemie in Afrika nicht - wie geschehen - strenge Quarantäne zu verhängen und vor Ort zu helfen, sondern statt dessen eine Million Infizierter nach Deutschland zu holen, um sie hier in den Krankenhäusern nach allen Regeln der Kunst zu behandeln.

Dass dann alsbald die Seuche die deutsche Bevölkerung hingerafft und nebenbei verhindert hätte, dass deren Ärzte wirkungsvoll bei der Krankheitsbekämpfung in Afrika mitwirken können? - Achwas, wer will denn schon kleinlich auf den Konsequenzen rumhacken bei dieser wundervollen Gelegenheit, sich in christlicher Nächstenliebe zu beweisen!

Wenn die Frau auch nur ansatzweise den Sinn des Gleichnisses erfasst, wird höchstwahrscheinlich der Einwand kommen: "Aber das kann man doch nicht vergleichen". Und damit hat sie sich in die intellektuelle Pflicht begeben, die Vergleichbarkeit zu prüfen, was unweigerlich die Notwendigeit mit sich bringt, u.a. jene erdrückende Last an empirischen Befunden zu begutachten, die die Schädlichkeit ethnischer Fragmentierung für das Funktionieren einer Gesellschaft eindrucksvoll belegen. Diese Befunde wird sie natürlich nicht kennen (weil sich der öffentliche Diskurs mit all seinen spezifischen Befindlichkeitsnischen darüber ausschweigt). Aber indem SIE das Fass der Vergleichbarkeitsdebatte aufgemacht hat, wird sie sich schwerlich entziehen können, wenn man ihr diese Befunde bereitwillig präsentiert.

"In den Niederlanden fand (mit 20% allochthoner Bevölkerung) wie in anderen westlichen Ländern zunehmend eine ethnische Wahl statt."

Ich plädiere stark dafür, dass die Stimmanteile auch nach ethnischen Kategorien veröffentlicht werden. Das würde das Bewusstsein dafür ganz enorm schärfen, dass Widerständige in ihrer eigenen ethnischen Gruppe weit weniger Außenseiter sind, als diese vermutlich oft befürchten. Anstatt "den wählt man doch nicht" könnte dann der Eindruck entstehen: "den wählen eigentlich viele von uns". Und es würde offenbaren, wie sehr die politische Macht bereits nicht mehr von der Aufnahmekultur bestimmt wird, sondern zunehmend von der Übernahmekultur.

 

Hartwig aus LG8

17. März 2017 14:12

Verehrte Frau Sommerfeld,

"Warum mit Leuten über die Zukunft Deutschlands diskutieren, denen das Deutsche Volk egal ist?"

So ähnlich fragte vor geraumer Zeit Kommentator @Raskolnikow (in der Wortwahl etwas schärfer)

Ich glaube, Sie hätten diese Person viel neugieriger auf Ihre (unsere) rechte Welt machen können, wenn Sie zu verstehen gegeben hätten, dass sie es für vergeudet halten würden, mit IHR so etwas zu debattieren. Gern aber könne man sich über ... unterhalten, unter Männern würde ich jetzt "Fußball" sagen; unter Frauen gibts sicher auch ganz und gar unverfängliche Themen.

Passt sehr gut hier hin, was ich gestern unter analitik.de gefunden habe. Teufelsaustreibung, Leuterung, die Entbindung aus der Matrix ... sehen Sie selbst:

https://www.youtube.com/watch?v=LaedBS5Sn1Y

 

quarz

17. März 2017 14:20

@Rosenkranz

"Umgang mit schwierigen Themen"

Große Effekte erzielt man bereits, wenn man einfach die im Drehbuch vorgesehene Apologie verweigert. Damit meine ich: Der Gegner eröffnet, indem er einen vorgebrachten Standpunkt mit einer der üblichen verbalen Triggerstigmata etikettiert. Dann folgt nach dem üblichen Ritual (fast in jeder Fernsehdiskussion zu beobachten) die langwierige und den Sachdiskurs begrabende Beteuerung, dass man eh ein Guter sei, der alles, was man einem unterstelle, wie der Gegner scharf verurteile.

Perplexität erzeugt man, indem man einen sachlich für richtig gehaltenen Punkt ohne jegliche Defensivornamentik offensiv vertritt. Der vorgesehene Ablauf der Tadel-und-dann-eventuell-Begnadigungsliturgie wird dadurch über den Haufen geworfen und der Gegner wird gezwungen, sich zwischen zwei Strategien zu entscheiden, die beide gefährlich für ihn sind.

Entweder er steigert seine Entrüstung ins Hysterische, um den moralischen Punkt doch noch zu machen. Dann verliert er wie alle Hysteriker an Glaubwürdikeit in der Herde, die durch nichts mehr verunsichert wird als durch Souveränitätseinbuße. Oder er lässt sich auf die inhaltliche Debatte dessen ein, das er bisher durch moralische Attitüde im Vorfeld für sich zu entscheiden gewohnt war, und für die ihm deshab gewöhnlich sowohl die Sachkompetenz als auch die argumentative Routine fehlt.

Tweed

17. März 2017 14:30

Das ist schön und plastisch beschrieben. Wer kennt solche Gespräche nicht? Aber hier beginnt für mich die Sezession. Diese Menschen sind argumentativ nicht erreichbar (ich auch nicht mehr für sie, denn sie haben keine Argumente), also grenze ich sie aus meinem Umfeld aus. Es ist mir unangenehm mit ihnen auch über neutrale Dinge kommunizieren zu müssen. Ich halte sie für dumm und das sage ich ihnen auch. Ich gebe ihnen das Spiegelbild zurück: Links und Geist geht nicht mehr zusammen. (Früher mal, aber die Zeiten sind längst vorbei.) Habe ich das dann ausgesprochen, dann brauche ich auf die Reaktion nicht lange zu warten: Aber du bist doch Buddhist! Ja, sage ich, und Dummheit erzeugt Leid. Diese Menschen verabschieden sich dann von selbst für immer. Und das ist gut so. Meine Zeit ist zu kostbar. Solche Menschen fallen auch mit Vorliebe in den Rücken, also abschneiden.

Ihren Kommentar zum Buddhismus war hoffentlich selbstironisch gemeint: Warum sollte es hier keine Sumpfblüten geben? Als Buddhist geht es mir in solchen Gesprächen immer darum zu vermitteln, dass Buddhismus eben keine exotisch-folkloristische Version des pseudo-christlichen (meist linken, protestantischen) Infantilismus ist. Buddhistisches Mitgefühl ist nicht Mitleid, oder mit anderen Worten: Wer halb Kalkutta zu sich einläd, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst Kalkutta (hätte vom Buddha sein können, ist aber von PSL).

Dirk Ahlbrecht

17. März 2017 14:42

Vielen Dank für den sehr eindrücklichen Beitrag, liebe Frau Sommerfeld. Da solche Diskussionen für mich persönlich mittlerweile wahre Energiefresser sind, bin ich persönlich dazu übergegangen, diese zu verkürzen. Und zwar, in dem ich das Ganze gleich zu Anfang zur Verstandesfrage erhebe, deren Kurzfassung in etwa lautet:

"Wer das, was gegenwärtig in diesem Lande abläuft und das durch "unsere" sog. Eliten iniziiert ist, gutheißt, der hat keinen Verstand."

Zugegeben: Danach ist die Diskussion recht häufig zwar zu Ende. Aber bei jenen, die dann doch mal nachfragen, wie ich das denn meine, besteht zumindest noch ein wenig Hoffnung. Darüber hinaus freut es mich, dass Sie zum Schluss Ihres Beitrags Rolf Peter Sieferle zitieren. Exakt diese Textstelle ist mittlerweile eine feste Größe in meinem Fundus an Argumenten gegenüber jenen, bei denen noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Erlauben Sie mir ferner auf einen Bibeltext* hinzuweisen, den ich insbesondere für jene bereithalte, die mir vom globalisierten Nächsten erzählen wollen. Es ist eine Stelle aus dem zweiten Brief des Johannes und dort die Verse 7 bis 11:

»Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen.; dies ist der Verführer und der Antichrist. Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt! Jeder, der nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.«

Diese Stelle in der Bibel hat mir schon das eine oder andere Mal in solchen Diskussionen geholfen. Falls Sie es noch nicht kannten, dann hilft es Ihnen vielleicht in Zukunft auch.

Herzliche Grüße

Dirk Ahlbrecht

*Bitte keine der frisierten Bibeln verwenden. Eine Elberfelder Bibel bspw. ist diesbezüglich sehr schön.

muotis

17. März 2017 14:47

Die Saat jahrzehnterlanger Indoktrination, gespeist aus seit Beginn der Nationwerdung vorhandenem Selbst- und Weltzweifel - was soll man erwarten? In Personen wie der beschriebenen kulminiert generationenübergreifendes, gesellschaftliches Versagen auf mehreren Ebenen. Daß dabei die eigenen Kinder als eigentlich überflüssiges und unbedingt zu kreuzendes Erbgut abgetan werden, ein tragikkomischer Kollateralschaden. Kenne solche Typen leider auch: Ob es sie nur bei uns Deutschen gibt?

AlbertZ

17. März 2017 15:05

"Mit Hilfe des Alloperators wird ausgedrückt, daß jedem einzelnen Individuum eines bestimmten Bereiches ein bestimmtes Merkmal zukommt."

Der Widerspruch zur formalen Logik zeigt sich besonders einfach in der Verletzung der formalen Voraussetzungen. Hier ist es die Verletzung der Voraussetzung "bestimmter Bereich": Das Grundgesetz gilt nur für das Deutsche Volk.

Merkel verwendet keine formale Logik, sondern eine Psycho-Logik. Ein 'Kategorienfehler' liegt bei ihr ständig vor, sie verletzt permanent die "Bereichsgrenzen":  Ihr Irrsinn und ihre Absurditäten lassen sich nicht aus dem Bereich der Politik erklären, sondern vorzugsweise aus dem Bereich des Ärztlichen. Merkel hatte nie etwas im Bereich der Politik zu suchen!

Zu ihrer Bekannten:

Die einzige Konservative in meinem kindergenerierten Bekanntenkreis, nahm ich bis dahin an, alle sonstigen Eltern sind dezidiert links.

"Caroline, es kann einfach keine Menschen geben, sie so denken wie du, und das ist echt krank."

Ihre Bekannte hat das Problem des 'linken' Bekanntenkreises sehr einfach gelöst: Sie wird selber krank. Damit erspart sie sich das anstrengende Nachdenken und die Trennung von kranken Menschen.

Eine Negermama schaffte nicht, ihr Kleinkind davon abzuhalten, im Februar barfuß zu rennen.

Das Kleinkind verhält sich richtig - in Afrika kann es im Februar barfuß unterwegs sein.Erst im Laufe des weiteren Lebens wird es lernen, daß es in Europa deutlich kälter ist.

Die Mutter hat zwar das Wissen, kann aber nicht die Überzeugung vorweisen, die dem Kind gegenüber nötig wäre. Vermutlich wird sie es aus ihrer eigenen Kindheitserfahrung nicht anders kennen.

Ihr kommt mein Denken wie eine abartige Psychosekte vor, und mir kommt ihr Denken wie eine besonders widerwärtige Perversion vor.

Das Denken ihrer Bekannten ist das Denken einer abartigen Psychosekte. Das mag ihrer Bekannten nicht klar sein, die unbewußten Teile ihres Gehirns wissen das aber.

Deshalb entlasten diese sich, in dem sie diese Gedanken nach außen zu ihnen schieben. Das ist dann die widerwärtige Perversion, die ihre unbewußten Teile des Gehirns erkennen und sie anders als ihre Bekannte verarbeiten.

 

Sven Jacobsen

17. März 2017 15:14

Die meisten der Aussagen aus diesem Artikel habe ich auch schon gehört, mittlerweile laufe ich aber rechtzeitig weg. Ich ertrage es nicht, dass die Linken nach Belieben mit zynischen oder ungeheuerlichen Thesen um sich werfen können wie ein Karnevalist mit Bonbons. 

Dr. Niemann

17. März 2017 16:19

Ethnomasochistin, eine treffende Bezeichnung.

Es gibt bei uns Menschen ein Spektrum an Meinungen, das im Rahmen eines festgelegten Koordinatensystems von "wahr" bzw. "richtig" bis "unwahr" bzw. "falsch" reicht. 2+2 ergibt 5 ist "falscher" als 2+2 ergibt 4,01, welches wiederum "falscher" ist als 2+2 ergibt 4, die allgemein als richtig anerkannte Antwort. Auch das Wort "falscher" ist "falscher" und könnte durch bessere, also "richtigere" Alternativen ersetzt werden.

Entsprechendes trifft auf Aussagen wie "Du mußt jedem helfen" oder "Zuwanderung bereichert uns" zu - sie sind unwahr bzw. falsch, nur ist der Beweis hier noch schwieriger und leider oft erst aus der Rückschau oder aufgrund von Statistiken bzw. geschichtlichen Beispielen zu versuchen. Das ändert nichts daran, daß es richtige und falsche Meinungen und Ansichten gibt.

Woher rührt diese kognitive Dissonanz? Eine sehr einfache Erklärung: Solange die diese Meinung vertretende Person nicht mit der Realität ausreichend konfrontiert wird, solange erlebt sie ihre Meinung als richtig bzw. nicht falsch. Es ist vor allem der Konflikt und damit ein psychischer oder physischer Schmerz der zu einem Umdenken führt. Bei manchen, und das sind wir Rechtsintellektuelle, genügt schon das Sinnieren über diesen Schmerz um die Wahrheit für sich zu entdecken, bei manchen das einmalige Erleben einer Konfliktsituation, bei anderen muß dieser Schmerz bzw. Konflikt mehrmals oder unentwegt erlebt werden ehe das Unwahre als falsch erkannt wird.

Mit anderen Worten: Manche Ethnomasochisten sind zwar einfach nur dumm oder psychisch gestört, der großen Mehrheit geht es aber meistens viel zu gut um das Falsche ihrer Sichtweise zu erkennen. Da kann man nur selten durchdringen; ich danke dennoch Dr. Sommerfeld für diesen Versuch der Durchdringung, für eine lesenswerte und mich irgendwie erheiternde Schilderung, auch wenn es für sie sicherlich nicht erheiternd war.

Der Gehenkte

17. März 2017 16:28

Der Fehler, denn alljene machen, die glauben, solche Gespräche seien unsinnig und vergeudete Kraft, liegt in der Annahme, Entwicklungen würden sich nicht evolutiv ereignen. Die Revolution, die Offenbarung ist ebenso die Ausnahme wie die komplette kognitive Umstruktierung, die es - wenn überhaupt - nur nach Katastrophenfällen gibt. Die Katastrophen können im Übrigen positive (die Liebe ist so eine) wie auch negative sein (Verlust, Leid, Vertrauensenttäuschung ...)

Auch wenn die Gesprächspartnerin scheinbar unbeweglich geblieben ist, hat sie sich doch bewegt. Sie hat - als Zeichen der Bewegung - mit CS gesprochen. Sie hat erfahren, daß eine geschätzte Person einen vollkommen anderen Weltblick haben kann. Sie weiß nun, daß auch sie in einer Blase lebt ...

Diese Erfahrung sitzt und wird nicht mehr zu nehmen sein. Sie ist, wenn auch vielleicht unmerklich, aufgeweicht worden, ein kleiner Zweifel bleibt, in ihr hat sich eine klitzekleine Mutation ereignet, die am Gesamtganzen sichtbar nichts ändert, deren Folgen wir aber nicht abschätzen können.

Daher sind diese Gespräche von existentieller Bedeutung! Sie sind es im Übrigen auch, weil sie in uns ebenso Mutationen ermöglichen, denn wir können irren, zumindest aber lernen!

Ich selbst hatte erst ein Gespräch mit einem Altlinken, früher DKP-nah. Der lachte mir am Ende ins Gesicht: "Mensch, ich hätte nie gedacht, daß ich mal mit so einer braunen Socke diskutieren würde." Nichts von dem, was ich sagte, war "braun". Trotzdem habe ich mich über den Begriff gefreut, denn die Farbe hat sich im Auge des anderen verändert, eine neue Facette hinzugewonnen.

marodeur

17. März 2017 16:36

Die Darstellung von Fr. Sommerfeld halte ich für realistisch und kein Stück weit überspitzt. Habe im Prinizip das gleiche erlebt. Man kann ja leider nicht einfach verschwinden. Die Kinder sind befreundet und man will den Konflikt nicht auf deren Rücken austragen. Aber es belastet das Herz, dass es nette gebildete Menschen gibt, die kaum einen der eigenen Werte teilen und so sorglos am Untergang mitwirken.

Oben wurde gefragt, wie man in so einer Situation am besten argumentiert. Klappe halten ist leider keine Option mehr. Man muss ein paar Dinge sagen, der seelischen Hygiene wegen. Linke leben in einer Welt aus Klischees und abgedroschenen Phrasen, die bei jeder Gelegenheit auf Abweichler projeziert werden. Da muss man ansetzen:

1. Aus der Deckung kommen ist ein riskanter Akt. "(Ultra-)Konservativ" ist anscheinend erlaubt. "Rechts" bedeutet sofort Schublade. Interessante Diskussionen gibt es immer, wenn ich mich als "rechter Antifaschist" vorstelle.

2. Dazu sollte man ein bisschen Verwirrung stiften: "Die Linken sind mir deutlich näher als die Liberalen", "Deutschland war schon immer multikulturell", "Ich bin begeisterter Europäer und vehementer EU-Gegner." und dergleichen...

3. Man kommt eher durch, wenn man bei jeder Gelegenheit darauf hinweißt, dass es in einer Demokratie unterschiedliche Sichten geben muss. Man respektiert die Meinung des anderen und erwartet entsprechend Verständnis für abweichende Meinungen. 

Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Das hilft nur in soweit, als das man sich am nächsten Tag noch in die Augen schauen kann. Letztlich ändert niemand hierzulande seine Meinung in einer Debatte. Wenn jemand die geistige Wende geschafft hat, sollte derjenige wissen, an wen er sich wenden kann. Mehr kann man nicht erwarten.

Der Feinsinnige

17. März 2017 16:47

Ein wirklich deprimierendes Gespräch – ein wirklich eindrucksvoller Artikel. Ich erlaube mir, ein eigenes Erlebnis beizusteuern:

Stammtisch einer akademisch vorgebildeten Berufsgruppe in einer deutschen Kleinstadt vor ca. einiger Zeit. Das Gespräch kommt auf die „Flüchtlinge“ und die damals gerade aktuelle Obergrenzen-Diskussion. Ein älterer Herr, erklärter Atheist, beruft sich ausdrücklich und unter Betonung seines Atheismus auf die „christliche Nächstenliebe“. Wir (also die Deutschen) seien schon aus christlicher Nächstenliebe verpflichtet, „alle Flüchtlinge“ aufzunehmen, ohne jede „Obergrenze“. Auf meinen Einwand, daß dies unrealistisch sei, daß Deutschland schon aus rein finanziellen Gründen nicht zig Millionen aufnehmen könne und das unser Geld - wenn schon - sehr viel effektiver für die Hilfe in den Heimatregionen der Migranten eingesetzt werden könne, bekräftigt der ältere Herr, daß wir sehr wohl viele Millionen aufnehmen könnten. „Wir“ seien ein so reiches Land und seien verpflichtet, Menschen, die ärmer seien als „wir“, davon abzugeben. Es sei übrigens völlig egal, ob „Flüchtlinge“ politisch verfolgt wären oder vor Krieg oder Hunger flöhen. Auf meinen Einwand, ob er dies auch bei hundert Millionen Zuwanderern sagen würde, bejaht er. Auf mein Insistieren, daß auch unser Land überfordert sein könne, wirtschaftlich, sozial und politisch zusammenbrechen und infolgedessen sogar eine Hungersnot ausbrechen könne, erwidert der ältere Herr sinngemäß (fast wörtlich), wenn bei uns eine Hungersnot ausbräche, könne man vielleicht überlegen, ob wir eine Obergrenze einführen sollten, vorher nicht. ---

Ich bin bis heute ratlos ob dieser Antwort und daher besonders dankbar für den obigen Artikel.

Dietrich Stahl

17. März 2017 16:52

Liebe Frau Sommerfeld, was Sie da beschreiben – gruselig. Beim zweiten Durchlesen mit mehr Distanz bekam ich den Eindruck, daß die Aussagen dieser Frau durchaus kalkuliert waren. Es schaut für mich nach einem psychischen Angriff aus. Sie beschreiben es ja selbst als dreist, was die Dame so für Giftpfeile gegen Sie abschießt:

„Der ist ja verrückt, und hat dich manipuliert, da mach' ich mir jetzt echt Sorgen um dich. […] Dann hast du ja irgendwann keine Menschen mehr […] Caroline, es kann einfach keine Menschen geben, die so denken wie du, und das ist echt krank. […] Dann hast du ja irgendwann keine Menschen mehr, mit denen du dich verstehst, das ist doch ein ganz geschlossenes Weltbild, wo du nur Feinde bekommst.“

In gewisser Weise hat Ihre Gastgeberin sogar recht: Je mehr man für die Allgemeinheit unangenehme und unbequeme Wahrheiten akzeptiert, umso einsamer wird es um einen [meine Erfahrung]. Auf der einen Seite. Andererseits bekommt man aber dafür mit, wer es von den alten Freunden und Bekannten wirklich gut mit einem meint. Das ist nicht wenig. Außerdem trifft man dafür echte Menschen und manchmal sogar neue Freunde.

 

Roman.U

17. März 2017 18:06

Ein grosses Problem ist der weltfremde Mythos von der europäischen Schuld: "Was soll denn am Blondsein gut sein? Die weiße Rasse hat doch soviel Unheil auf diesem Planeten angerichtet, da ist es nur gut, daß sie ausstirbt." Hier trifft das Desinteresse für Geschichte auf den Mythos vom edlen Wilden. Es ist vielleicht zu viel gesagt, dass solche Menschen die Kolonialgeschichte kennen. Da sind aber immerhin Bruchstücke von einer Reihe der Kolonialverbrechen vorhanden.  Die Geschichte der durch die Europäer Unterworfenen als Handelnde kennt man gänzlich nicht, oder übernimmt das dortige positive Selbstbild.

Einen Unterschied gegenüber den Eroberungszügen der Europäer gibt es natürlich nicht. Auch in anderen Regionen wurde unterworfen, versklavt und geplündert, sobald sich die Gelegenheit ergab, Der Unterschied zu der Europäern besteht viel mehr darin, dass neben der wissenschaftlichen Revolution hier nach langer Entwicklung von dem "Wehe den Besiegten" abgerückt ist, nicht nur nach Außen.

Nun wirft man den Weißen vor, dass sie sich nicht an die von Ihnen selbst erfundenen Standards, vor (!) der der Erfindung gehalten haben. In Extremfällen hatte ich sogar Gespräche, in denen der gesamten Menschheit die Ausrottung gewünscht wurde, weil Menschen unmoralisch handeln würden. Der Hinweis , dass in der Argumentation das nicht zur Moral fähige Tier moralisch überlegen dasteht, nützte wenig. Wenn man kein Schach kann ist man theoretisch ein besserer Schachspieler als der Verlierer eine Schachturniers, denn der Verlierer hat sein Versagen bereits offenbart. Der das Spiel nicht Kennende ist dagegen voll von "Potential" (eine beliebte Vokabel aus dem Sprachschatz der BRD).

Man vergleicht das Handeln der Weißen mit einem überzogenen Ideal und ist bereit die nicht perfekte eigene Welt der Barbarei zu übergeben, wenn das Ideal nicht umgesetzt wird. Das muss man auch so tun, denn die Idee ist nur ein wenig abgeänderter Marxismus. Mit dem Ende der Weißen tritt das Paradies an.

Nebenbei spricht da auch wieder der gute alte Rassismus aus der Argumentation. Die Anderen sind keine handelnden Subjekte. Die Vergangenheit und Zukunft hängt von den Handlungen des weißen Mannes ab, auch nach Innen. Wir haben einen Finanzminister der die Verhältnisse vor Ort in ganzen Regionen ändern möchte: ein paar deutsche Beamte werden ein paar hundert Millionen Menschen in Nordafrika Papiere schicken und die werden schon spuren. Was sind im Vergleich dazu ein paar Millionen Nichtweisse, die es in Deutschland selbst zu dressieren gilt, wenn ein paar Beamte die Lebensverhältnisse von potenziell Milliarden ändern können? Die Herrenmoral ist hier zwar masochistisch angefärbt aber nur als Farbe. Selbst leiden möchten die Weltenretter, Kämpfer gegen der Rassismus und Feministen natürlich nicht. Man möchte im Gegenteil sein Leben der Verwaltung dieser Weltrettung widmen und dafür entlohnt werden.

Diese Mischung aus Utopismus  und  masochistischer Herrenmoral zum Nulltarif ist urkomisch, wenn auch für die konkreten Völker tödlich.  Sie wird nur nicht zu stoppen sein, solange sie für die Macher im Zweifel Nichts kostet und in Normalfall Gewinne bringt. Solange die Verhältnisse erträglich bleiben, wird es weitergehen. Da spielen 10-15% für die rechte Opposition keine entscheidende Rolle. Man kann lediglich hoffen, dass diese Aktivitäten schneller überreizen als sie die Fundamente sie die Fundamente zerfressen.

Monika L.

17. März 2017 18:11

Die " Ethnomasochistin" erinnert mich an die Wohlstandsbürger in dem Spielfilm    "Wut": https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wut_(Fernsehfilm)

"Masochismus unter Einbeziehung der eigenen Kinder ?" Mal schauen, wie lange die  eigenen Kinder sich einbeziehen lassen. Ich glaube nicht, dass diese Familie schon das volle Multikultiprogramm erlebt hat. Wenn die Kinder in der Schule noch beten ( und vermutlich nicht zu Allah), dann kann es noch nicht so schlimm sein. Da ist die schwarze Mama noch eine echte Bereicherung. Wahrscheinlich hätten meine Jungs in einer solchen Situation auch die Schuhe ausgezogen.

Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob diese Dame ihre Weltoffenheit auch  im stillen Kämmerlein durchhält. Als meine beiden Jungs klein waren, ging ich mit ihnen zum Krabbelkreis der "Evangelischen Studierendengemeinde" . Im Haus der Pfarrersfamilie wohnten schwarze Studenten. Kurz vor Weihnachten meinte die weltoffene Pfarrersfrau, sie würden dieses Jahr mit den Studenten zusammen feiern und afrikanisch kochen. Das klang spannend.

Nach Weihnachten fragte eine Mutter die Tochter der Pfarrersfamilie im Krabbelkreis, wie die Weihnachtsfeier denn gewesen sei. Die kleine Tochter antwortete vor versammelter Mütterrunde:"Meine Mama hat gesagt, nächstes Jahr feiern wir nicht mehr mit den Negern, das ist  ihr zu chaotisch gewesen". Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

Liebe Frau Sommerfeld, eine Mutter wie Sie hätte ich seinerzeit gerne am Spielplatz getroffen. Man kann da schon sehr einsam sein.

Herzliche Grüße

Die andere Seite

17. März 2017 20:33

@Harm Wulf

Auch ich habe mich seit der rechtswidrigen Öffnung der Grenzen, mit all den negativen Begleiterscheinungen für uns, gefragt wie meine Wahrnehmung so diametral zu allen Anderen sein kann. Auf meinen inneren Kompaß konnte ich mich immer verlassen. Es konnte doch nicht sein, daß keinerlei kritische Stimmen aus dem Intellektuellen Lager, also von normal denkenden Menschen kommen. Bei jedem Gespräch zu diesem Thema spricht man wie zu einer anderen Spezies. Schlaflose Nächte um die Frage wer hier die Wahrnehmungsstörung hat, haben mich dann auch hierher geführt. Obwohl selbst Vielleser, komm ich auch mit der empfohlenen Lektüre kaum nach (Nachholbedarf - alles neu, und doch genau wie man selbst tickt). Aber das dankbare Entdecken der Leserkommentare war dringend notwendig für die eigene geistige Gesundheit!

Paracelsus

17. März 2017 20:56

Die geschilderte Dame scheint mir ein typisches Erziehungsprodukt der Pädagogik der letzten Jahrzehnte zu sein. Keine ihrer Aussagen ist verwunderlich, wenn man einberechnet, dass genau diese Haltung seit Jahren und Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum vom Kindergarten an aufwärts den Kindern eingetrichtert wird. Am Ende ist man tatsächlich und ehrlich überzeugt von dem, was man da sagt, und dass es andere Sichtweisen nicht geben kann, und sowieso keine Intellektualität und kein Verstandesdenken auf politisch rechter Seite.

Egon Flaigs Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus

https://www.youtube.com/watch?v=7xcQsGkZ8Cs

gibt diesbezüglich ungemein viel Erhellendes.

Die Dame befindet sich in einem nicht mehr aufgeklärten Zustand bzw. evt. noch völlig unaufgeklärten Zustand, im Zustand der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Es ist deutlich, wie sie Meinungen vertritt, ohne dass ein Abwägen verschiedener Gesichtspunkte vorausgegangen ist. Und die Begegnung mit einer Andersdenkenden bringt nur Ablehnung und Pathologisierung dieses anderen Denkens hervor. Passend dazu der Bezug zum Buddhismus, in welchem die Ich-Kräfte des Menschen allermeist nur mit dem niederen Ego identifiziert werden und demzufolge abgewertet werden. So bleibt die Diagnose: Ich-losigkeit. Es ist eine Schwundstufe dessen, was in der europäischen Entwicklung angelegt ist, nämlich die Erringung eines selbständig tätigen Ichs, wo die Kant'sche Aufklärungsformel von der Benutzung des eigenen Verstandes einen Anfang bildet. Danke für die hervorragende Beschreibung der dramatischen geistigen Lage - an einem konkreten Beispiel, wie es offensichtlich viele in Variationen schon erlebt haben.

Nemo Obligatur

17. März 2017 21:29

Interessante Lektüre, Frau Sommerfeld, und wer von uns hätte nicht schon mal ähnliches erlebt? Ja, in meinem früheren Leben war mental ich gar nicht so weit von der Arztgattin entfernt. Man muss sich halt auch immer wieder selbst infrage stellen (bloß nicht "hinterfragen").

Solche Gespräche sind ein typisches Dekadenzsympton. Im Grunde können wir dank unseres Wohlstands und unserer hoch entwickelten Wirtschaft und der dazugehörigen Technologie praktisch jede beliebige Meinung leisten (außer zu weit rechts, versteht sich, aber das hat bekanntlich andere Gründe). Existentiell wird es eigentlich nie. Könnte aber auch mal dumm laufen und wir in Europa verlieren die Kontrolle über die Ressourcen. Entspechende Untergangs-Szenarien sind hundertfach beschrieben worden. Dass noch keines eingetroffen ist, widerlegt nicht unsere Verwundbarkeit gegenüber großen Schocks. Lassen wir mal den Strom für eine Woche ausfallen und dann gucken wir, wer wie zurecht kommt... Dann denken wir uns noch das fließende Wasser weg und überall marodierende Banden dazu, deren Mitglieder nicht einmal notwendig dunkle Haare haben müssen... Naaaa, fühlen Sie sich noch wohl im linksliberalen Millieu? Oder wäre Ihnen ein handfester Handwerker mit Angelschein und vorgestrigen Ansichten von Pflicht und Treue als Freund und Nachbar vielleicht doch lieber?

Felix Treumund

17. März 2017 21:50

Schrecklich und doch alles ganz „normal“ - psychosoziale Hygiene betreibt der sog. „Gebildete“ - hier kann man ungestraft austeilen, auch und gerade im persönlichen Bereich.

Akademiker haben sich auch damals mehrheitlich am verbalen oder auch tatsächlichen Schädelvermessen beteiligt, Sie wissen halt frühzeitig wohin und woher der Wind weht .„Kannst Du nicht den rechten Arm heben?" und man fühlt sich gut, jemand persönlich und auch weltanschaulich zurechtgewiesen zu haben.

Kann man denn, sagen wir mal als Lehrer, tagsüber so einen Käse wie Frau Sommerfelds Bekannte von sich gibt, predigen und abends bei PI oder sogar der sezession bloggen? Man hat in diesen Kreisen frühzeitig seine Festplatte neu formatiert um geistig „gesund“ zu bleiben und um regelmäßig sein gesichertes Einkommen weiter zu erhalten.

silberzunge

17. März 2017 22:13

Das ist einfach nur abscheulich. Ich hätte ihr gesagt, dass sie mich im Innersten anwidert.

Sie, Frau Sommerfeld, schreiben von einer Frau im Lohnerwerb. Was arbeitet sie bzw. was ist ihr Hintergrund? Sagen Sie mir jetzt bitte nicht, dass die irgendetwas Geisteswissenschaftliches gemacht hat. Das würde meinem Stereotyp zu sehr entsprechen.

Turmkönig

17. März 2017 23:24

"Also ich finde das ja gut, daß es immer mehr hellbraune Kinder gibt, irgendwann sind die Blonden ausgestorben."

"Was soll denn am Blondsein gut sein? Die weiße Rasse* hat doch soviel Unheil auf diesem Planeten angerichtet, da ist es nur gut, daß sie ausstirbt."

"In hundert Jahren werden alle Menschen der Welt gemischt sein, und das ist gut so."

So sieht also das Resultat von kultureller Bereicherung und ethnischer Vielfalt in ihrer Feinstform aus:
Bereicherung der autochthonen Kultur durch eine andere heißt: Diese verschwindet, jene übernimmt ihren Platz.
Ethnische Vielfalt auf dem Planeten Erde heißt: Die weiße Rasse stirbt aus, eine einzige neue Mischrasse entsteht und wird leben.

Überhaupt ist sehr auffällig, daß das Fundament dieser Ideologie auf dem Glaubenssatz fußt: Das Eigene muß unbedingt sterben, damit irgend etwas neues Ganzanderes leben kann.

Wir haben es jedenfalls mit einem Todeskult zu tun.
Nicht etwa himmelschreiende Ungerechtigkeiten müssen beseitigt, nicht mal nur grauenerregende Nazis müssen bekämpft werden. Nein, die blonden und die weißen Menschen müssen aussterben. In der Konsequenz bedeutet das: Sogar der blonde Sohnemann dieser Ideologin soll sich später nicht mit einer blonden Gespielin paaren.
Fühlt sie sich als Blondine denn gar nicht schuldig, einen blonden Jungen in die Welt gesetzt zu haben? Oder anders gefragt: Merkt die Frau nicht, daß ihre gute Theorie und ihre böse gelebte Praxis sich gegenseitig beißen?

"Caroline, es kann einfach keine Menschen geben, sie so denken wie du, und das ist echt krank."

Komischerweise denken alle meine Ausländer- und Migrantenbekanntschaften (viele davon mit hellbrauner Haut) aber eben genau so. Niemand von ihnen würde je auf die Wahnidee verfallen, gedanklich dieser Todessekte beizutreten, also ihrer eigenen angestammten Kultur und Rasse (vulgo Ethnie) das Ableben zu wünschen, um einer utopischen Mixturmenschheit/Menschheitsmixtur das Wort zu reden.

*Wie kann diese Frau es wagen, das offiziell erklärte Unwort Rasse in den Mund zu nehmen!? Diese verbale Entgleisung läßt doch eine gewisse ideologische Unzuverlässigkeit ihrerseits erkennen, womöglich noch reaktionäre Restbestände in ihrem weißen, blonden Hirn, das noch "viel Unheil auf diesem Planeten anrichten" wird ...

Nautilus

17. März 2017 23:34

Ich muss sagen, dass ich mich mit solchen Leuten nicht mehr unterhalte. Es raubt mir nur meine Nerven. Bei solchen linken Ideologen bekommt man nur die Wut, also lass ich es . Völlig sinnlos diese Gespräche. Ich bewundere sie dennoch Frau Sommerfeld, für die Geduld die sie mit diesen Leuten aufbringen.

Solution

18. März 2017 00:53

Donovan plädiert für die Bildung von "Banden". Das darf man natürlich wörtlich nehmen. Darunter sind Zusammenschlüsse gemeint, die sehr unterschiedlich sein können. Diese Zusammenschlüsse können enger oder weiter sein. Auf keinen Fall sollten sie sektenartig sein. Man kann mitmachen und jederzeit wieder aussteigen. Man kann den Grad des Engagements selbst bestimmen. Wichtig ist, was man selbst braucht und was nicht.

Damit kann man einer Isolation entgehen. In der Praxis bedeutet das, daß man neben der "(a)normalen" Welt eingebettet ist in soziale Kontakte mit Gleichgesinnten. Hierzu zählen konkret der gleichgesinnte Freund, der Arbeitskollege, der Stammtisch, Internetblogs, politische Gruppen usw. 

Man muß mit einem Bein im "System" stehen und mit dem anderen in einer selbstbestimmten Welt. Wenn die eigene Weltsicht selbstkritisch ständig mit der Realität in Einklang gehalten werden kann, ist es möglich, nicht nur ein mehr oder weniger selbstbestimmtes Leben zu führen, sondern auch mit allem Negativen fertig zu werden. Ich bin Mitglied in vielen "Banden" und habe damit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten aus dieser "Gesellschaft". 

Gespräche, wie das obige, führe auch ich nur, wenn ich will und breche es ab, wann ich will. Es kann nur nützlich sein, mit dem Gegener ab und an zu diskutieren. 

quarz

18. März 2017 07:21

@Gehenkter

Auch wenn die Gesprächspartnerin scheinbar unbeweglich geblieben ist, hat sie sich doch bewegt.

Vielleicht. Vielleicht hat sich die Weltsicht der Gesprächspartnerin aber auch, im Gegenteil, verfestigt. Gewisse Leute neigen dazu, jede Erfahrung als Bestätigung ihres Standpunktes zu deuten. Sie haben sich in eine Festung der Nichtfalsifizierbarkeit zurückgezogen. Mark Steyn nannte Gespräche mit solchen Leuten "Playing Tennis with the net down".

https://www.youtube.com/watch?v=CdEGJb5W5ks

Locke

18. März 2017 08:17

Die Erfahrungsberichte im Bezug auf  polit. Diskussionen von Frau Sommerfeld und Anderen sind ziemlich interessant. Ich versuche immer zu erahnen aus welchem Umfeld und Gegend diese Erfahrungen stammen  

Ich, in der tiefsten mecklenburgischen Provinz lebend kenne solche Unterhaltungen wir Frau Sommerfeld sie führen musste gar nicht. Meinem Umfeld (gut bürgerlich, jung sowie alt -- Familie ---- Freundeskreis und Nachbarn) sind solche Ethnomasochistischen Auswüchse völlig fremd. Politische Auseinandersetzungen sind trotzdem teils sehr verwirrend. Über das Thema Flüchtlinge, Ausländer, Fremde gibt es quasi Konsens. Im Grunde fast alles was in rechten Kreisen nun mal Konsens ist. Schneidet man allerdings das Thema AFD an, wird es schnell frostig. Dann kommen die Klassiker (Nazis, Idioten, Hetzer, Spalter). 

Es ist fast schizophren: Im Grunde wollen fast alle, dass die Fremden so schnell wie möglich wieder verschwinden. SPD wählen sie trotzdem...

Gustav Grambauer

18. März 2017 10:43

Für alle Verzweifelten zur Versüßung des Wochenendes:

Merkel hatte gleich zur Wahl bzw. Vereidigung Trumps großmäulig nicht nur ihre hypermoralischen Bedingungen herauskrakeelt sondern auch gleich das Setting definiert: sie freue sich darauf, ihn am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg kennenzulernen, also in der Variante "Heimsspiel" und vor allem bei Vermeidung des protokollarischen Formats eines Staatsbesuchs. Nun wurde sie aber ins Weiße Haus einbestellt wie ein ungezogenes Schulkind ins Direktorzimmer. Dazu hat sie "Vertreter der Wirtschaft" als Schutztruppe mitgebracht, weil sie weiß: Trump haßt die BRD, aber liebt Deutschland. Gebracht wurde sie nicht in einer Repräsentationslimousine sondern in einem Tom-Dick-&-Harry-SUV, von einer Eskorte mit einem Motorrad geschweige denn 21 Motorrädern hat man nichts gesehen, und reden wir schon gar nicht vom Abholen vom Flughafen. Vielmehr wurde sie durch den Hintereingang (!) des Weißen Hauses empfangen, mit einem Handschlag, der ihr nur als Privatperson galt, im Gegensatz zum - offiziellen - Fototermin. Trumps dortige Bemerkung "Send a good picture back to Germany" zielte auf die zusätzliche Beschädigung ihrer Autorität hierzulande, was sie demonstrativ und mit gespieltem Lächeln mehrfach mit der Lüge überspielte, wie gut und freundlich aufgenommen sie doch wäre und wie gut sie sich "fühle". (In Wahrheit lungerte sie in dem Sessel wie Falschgeld.) Er hat sie noch mit mehreren anderen Spitzen bloßgestellt, wie z. B. mit der Bemerkung "at least we have something in common" zur Ausspitzelung durch ihren Freund Obama, woraufhin es sie regelrecht durchzuckte. Allerdings hat er auch einräumen müssen, daß die BRD-Seite viel besser auf den Besuch  vorbereitet war als seine Seite; es hat aber nichts geholfen, Merkels ceterum censeo, daß sie gar nicht als deutsche Kanzlerin anwesend sei sondern als Repräsentantin der EU, und daß Trump grundsätzlich die EU-Strukturen zu Ansprechpartnern habe, lief ins Leere, es waren auch überall völlig korrekt die deutschen Nationalflaggen (und keine einzige EU-Flagge, wobei der BRD-Botschafter in Washington seit Jahren nur noch die EU-Fahne hißt) drapiert, und sogar ohne die noch bei Obama übliche Goldfransen-Borte, welche im Gegensatz zum Staats- bzw. Völkerrecht immer den Rechtsrahmen des Admirality Law gekennzeichnet hatte - Merkel hat damit paradoxerweise, so winzig und demütigend das Protokoll auch war, erstmals wirklich als respektierter Staatsgast das Weiße Haus betreten, und das noch gegen ihren eigenen Willen! Beim Treffen im größeren Rahmen hat Trump Merkel demonstrativ zwischen den "Kindern" (!) Ivanka & Jared plaziert. Streckenweise lief er rechts an ihrer Seite, wobei er sie, wie die Psychiatrie-Oberschwester die neu eingelieferte Patientin zu ihrer Zelle, sanft mit der Hand an ihrem Rücken führte. Sie durfte auch nicht übernachten, sondern wurde noch am Abend wieder zurückgeschickt.

Und die ganze Welt hat das alles gesehen, und die, die es verstehen sollen, haben es auch verstanden ...

Leute, es geht etwas zu Ende und etwas Neues beginnt!

- G. G.

Cairdis

18. März 2017 19:07

Wieder zeigt sich, es ist schon eine Frage der mentalen Gesundheit. Um der Gutmenschen-Heilslehre nachzulaufen muß man entweder irre sein, oder man wird irre. Eben davor warnte Sokrates, falsch zu handeln bedeutet der eigenen Seele Schaden zuzufügen, und das ist das Schlimmste was man tun kann. 

PhilosII

19. März 2017 00:53

Wie es schon einige kommentiert haben, kenne auch ich diese Situation. Was mir dabei auffällt, dass meine Gesprächspartner logen. Offensichtlich wurde das beim Thema AFD. Ohne meine Position zu kennen, kommen immer wieder Kommentare über das Parteiprogramm zum Vorschein, in denen Behauptungen vorkommen, wie: "Die wollen den Sozialstaat abschaffen, habe ich selbst gelesen." Letztes Jahr wollte eine das Programm kennen, bevor es überhaupt  veröffentlicht wurde.

Das andere, was mir auf den Spielplätzen auffällt, ist eine neue Form der Spießigkeit - was für mich eine Unhaltung bedeutet, die sich auf die Anerkennung durch Andere ausdrückt. Der liberale Großstädter trägt ranzige Sneaker, eine Jeans, die vom Hintern rutscht und immer eine Hornbrille, hinter der zwei verkniffene Augen eine moralische Erhabenheit vorspiegeln. Die Frauen alte Boots, selbstgenähte Stulpen...... Manchmal trifft man sie auch in Anzug - a la H. Maas - uniform sind sie allemal. Aus einer gewissen Distanz betrachtet, fällt die Unnatürlichkeit in Bewegung, Mimik und Tonlage auf. "Bürgerliches Selbstbewusstsein" im klassischen Sinne wird schon ästhetisch nicht greifbar - worauf übrigens Sieferle so schön Bezug nimmt  (die Kohls und Merkels ohne kulturelle Tradition).

Diskussionen finden daher schon nicht mehr statt, da ich in all ihren Floskeln keinerlei Haltung finden kann und mir die Achtung verloren geht. Wenigstens vor mir möchte ich sie aber noch bewahren. Dafür habe ich einen ghanaischen Nachbarn und Familienvater, Christ, Warner vor dem Islam, Unverständiger gegenüber deutschem Selbsthass und dieser großstädtischen Spezies. Er besitzt Haltung oder sollte man sagen: "Rasse"?! Er will seine Töchter in Sicherheit wissen, mit ihm kann ich plaudern, Stammtisch halten und Brücken schlagen zu Leuten, die sonst nie zuhören würden. 

Martin S.

19. März 2017 13:18

Noch ein  Wort zum Buddhismus:  Ich selbst war 18 Jahre lang Buddhist und habe mich  relativ intensiv mit Zen und Theravada auseinander gesetzt, theoretisch und auch meditativ. 

Gerade die unbefriedigten gutsituierten Hausfrauen haben in der Regel von der Lehre Buddhas überhaupt keine Ahnung. Die praktizieren Hausfrauen-Esoterik mit Räucherstäbchen , Klangschale und  Meditationskissen.  Wellness halt ...

Buddha erhielt als Sohn eines Königs  gewiss eine ordentliche Ausbildung  oder zumindest eine Anschauung in Wirtschaft, Haushalt, Realpolitik, bevor er seinen meditativen Weg einschlug.  NIE hätte er, der stets auf Vernunft und Ausgleich bedacht war,  eine kulturfremde Invasion seiner Heimat mit Alimentierungsbedürftigen gut geheißen.

Die so oft vorgebrachte Aussage, Buddha fordere die Ablegung des "kleinen Egos",  ist jene typische Radikalforderung  von Esoterikern, die von Fachwissen unbeleckt sind.  Buddha wusste, dass er seine "normalen" Anhänger,  die mitten im Leben stehen, nicht überfordern durfte. Man lese hierzu "Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen" von Fritz Schäfer.  Und schnell sieht man, dass man auf dem Heilspfad nichts erzwingen kann. Nur die Deutschen wollen immer  im Stechschritt ins Nirvana ... ;-)

Beste Grüße

Martin S.

Der Gehenkte

19. März 2017 14:08

@ Martin S.

Sie kommen aus der Debes-Schule? Ich auch, kenne den Schäfer gut, auch Hellmuth Hecker und PD natürlich. Klar fällt einem sofort der Vulgärbuddhismus der Gesprächspartnerin auf.

Jedoch (als Frage an Sie): ein seltsamer Weg, dann hier zu landen. Man muß es dafür ja irgendwie aufgeben. In den letzten Monaten erschütterte mich die Teilnahmslosigkeit der Theravada-Buddhisten. Entweder sie waren schon weiter als ich oder noch nicht so weit. Karma wurde instrumentalisiert - so empfand ich es zumindest. Konnte nicht mehr hingehen. War bei ID ...

Klaus D.

19. März 2017 14:39

@Locke

"... SPD wählen sie trotzdem  ..."

Eine Erklärung dazu findet sich, denke ich, bei Rolf Peter Sieferle in "Finis Germania" im Abschnitt Sozialdemokratismus: "Ein zentrales Merkmal der Deutschen ist ihr fundamentaler Sozialdemokratismus ..."

@ Gustav Grambauer

"... etwas Neues beginnt  ..."

Schön wär´s! Skeptisch bin ich jedoch, wenn ich lese: "... dass deutsche Eliten keine Vasallen der USA sind  ..."

https://deutsch.rt.com/meinung/47803-trump-erfolg-imperiale-machtstruktur/

Martin S.

19. März 2017 15:24

@Der Gehenkte

Ich versuch's in wenigen Zeilen ...

Das war bei mir kein bewusstes Aufgeben des buddhistischen Weges.  Ich bin im Laufe der Zeit - ohne irgendetwas zu forcieren -  einfach aus der buddhistischen  Schiene herausgewachsen und "im Leben angekommen".  Dennoch betrachte ich mich als spirituellen Menschen,  auch wenn ich derzeit keiner festen Glaubensrichtung angehöre.

Zum "Ankommen im Leben"  trug sicherlich auch bei, dass mich die  wachsweichen, saft- und kraftlosen  Gestalten in der buddhistischen Szene gegen Ende furchtbar genervt haben.  Diese Gutmenschen gingen mir schon gegen den Strich, da gab's das Wort noch gar nicht ...

Vielleicht bin ich einfach zu sehr sus norddeutscher Eiche geschnitzt, als dass ich das  einfach wegmeditieren oder wegphilosophieren  könnte.

Wie ich dann bei Sezession gelandet bin, ist noch eine  andere Geschichte ...

Gustav Grambauer

19. März 2017 15:39

Klaus D.

Merkel hat Siemens (Kaeser), BMW (Krüger) und Schaeffler (Rosenfeld) mitgenommen, die bis zum Überkotzen als "Exportweltmeister" die PC-Klaviatur spielen müssen, aber im Grunde für Merkel unberechenbar sind und bei denen die "westliche Wertegemeinschaft" auch nur als kurze Episode in ihrer Unternehmensgeschichte verbucht werden wird.

Ich will nicht gleich auf das "Geheime Deutschland" anspielen, aber wenn man das ZDF kennt, dann war die Deutschlandfahne offenbar Kaesers Bedingung für das Interview:

https://www.youtube.com/watch?v=67-GXT8ampg

- G. G.

Starhemberg

19. März 2017 18:57

Ach, ich muss einfach mal schreiben, dass es sowohl Balsam für die Seele wie auch ein intellektuelles Vergnügen ist, sich durch die Kommentare zu lesen. Bin ich froh, hier gelandet zu sein!

Tweed

19. März 2017 22:26

@Martin S.

 Buddha sprach nur zu Eichen. Nie zu Wachs.

Caroline Sommerfeld

19. März 2017 22:53

"Teufelsaustreibung, Läuterung, die Entbindung aus der Matrix"

@Hartwig

Das Video ist genial, aber auch maßlos erschreckend. Genial, weil die Therapeutin mit ganz simplen Fragen die Frau, die sich pathologisch vor Trump fürchtet (man ersetze: vor "rechtem Gedankengut", der AfD, Hofer, Kubitschek oder meiner Wenigkeit, hab ich auch schon erlebt) auf den Punkt setzt. Der therapeutischen Methode von Katie Holmes traue ich all das nicht zu, was Sie oben mutmaßen. Doch durch bloße Fragen wie:

1. Ist das wahr?

2. Kannst du das mit absoluter Gewißheit wissen?

3. Was passiert mit dir (innerlich), wenn du diesen Gedanken glaubst?

4. Wer wärest du ohne diesen Gedanken?

kann man womöglich den Gesprächspartner ernstnehmen und ihn sukzessive eingestehen machen, daß seine Ängste nicht real sind, sondern er sich vor seinen Gedanken fürchtet. Die Frau reißt ihr Arbeitsblatt am Ende entzwei und gibt zu, daß es "bullshit" war, wovor sie Angst hatte.

Das Erschreckende ist: wenn es sich wirklich so verhält, daß Linke auf diese oder ähnliche Weise von ihren Ängsten obsediert sind, dann ist kein politischer Dialog mehr möglich. Dann müssen wir da therapeutisch ran, und das schaffen wir nicht flächendeckend.

Ein zweiter Gedanke ließ mich als Philosophin dabei auch nicht los, nämlich: es wäre möglich, daß auch wir methodisch dazu kommen müßten, unsere Befürchtungen/Szenarien/Apokalyptik/unser Wissen in mehr als descartessche (nämlich psychologische) Zweifel zu ziehen. Dann bliebe nämlich auch von unseren "Gedanken" nur die Gedankenhaftigkeit zurück und daß sie uns irgendwie gefangenhalten und "Vorurteile" sind.

Wer wäre ich ohne den Gedanken, daß der Große Austausch real ist?

Marc_Aurel

20. März 2017 00:44

Nicht aufregen Frau Sommerfeld, schadet nur der Gesundheit. Kandidaten wie Ihre Bekannte mit Argumenten überzeugen zu wollen ist nahezu aussichtslos, da beißt man sich die Zähne aus, denn Zeitgenossen dieser Prägung sind in den meisten Fällen beratungsresistent. Außerdem: was sollte man auch zu so viel gequirltem Nonsens sagen? Wer so tickt, an dem kann jeder Versuch einer sachlichen Argumentation nur wirkungslos abprallen. Wie einige hier schon schrieben: da bleibt als Ausweg nur noch der Humor und/oder vielleicht noch ihr mal ein Video von einem kritischen Linken zusenden, von jemanden der sich im Niemandsland bewegt und unverdächtig ist, ein "schlimmer Rassist" zu sein. Allerdings stellt man dabei leider oft fest: es wird wenn überhaupt, dann nur oberflächlich angeschaut, obwohl es im Grunde aus dem eigenen Lager stammt. Selbst wenn es den Zuschauer ganz sanft bei der Hand nimmt - so genau will es Gutmensch meistens gar nicht wissen - Ignoranz ist eben bequemer.

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